Gartentagebuch

2017

Der Natur Raum geben

In diesem Jahr habe ich mir vorgenommen, die Bedingungen für Insekten und damit für Vögel, Reptilien und kleine Säugetiere in meinem Garten genau zu beobachten und zu überprüfen was ich verbessern kann. Mein Garten ist eigentlich vom Konzept dafür angelegt, tierischem Leben Raum zu geben aber vielleicht reicht das bisher Erreichte nicht mehr.

In diesem Winter ist mir aufgefallen, dass im Garten viel weniger Vögel zu beobachten sind als in den vergangenen Jahren. Manchmal saßen sie in großen Schwärmen in den Bäumen. Aber dieses Jahr sind nur ein paar Meisen, Buchfinken manchmal ein Kleiber, ein Zaunkönig und ein Dompfaff regelmäßig zu sehen. Ich befürchte, dass dies auch eine übergeordnete Ursache hat, denn die Zählung der Stunde der Wintervögel des NABU hat eine stark abnehmende Zahl der Vögel ergeben, was sich auch in meinem Garten wiederspiegelt.

Ich war sehr schockiert, als ich in einer Studie mit verlässlich erhobenen Daten las, dass es inzwischen Städte gibt, die ein reicheres tierisches Leben aufweisen können als der ländliche Raum. Ein einfaches Beispiel für diesen erstaunlichen Trend sind die „Stadtimker", deren Bienen gut gedeihen. Auf den ersten Blick fiel es mir schwer das nachzuvollziehen, aber weitere eigene Beobachtungen stützen leider diesen Befund. Am Beispiel meiner Wohngemeinde sehe ich, dass im Frühjahr zwar rundum alles gelb wird von der Rapsblüte aber dann nicht mehr viel zum Blühen kommt. Keine Randstreifen, kaum noch artenreiche Wiesen, wenige Streuobstwiesen. Dagegen ist die Artenarmut auf großen einheitlichen und damit eintönigen Ackerflächen unübersehbar, Überdüngung und Pestizideinsatz steigen immer weiter und die Produktion von Pflanzen zur Biodieselproduktion stellt doch dringende Fragen an die Sinnhaftigkeit und die Folgen dieser Vorgehensweise. Wenn ich zwischen intensiv bewirtschafteten Feldern spazierengehe, frage ich mich wo da noch etwas leben soll. Dazu sehe ich mehr und mehr dieser riesigen Agrarwüsten auch in den  ländlichen Räumen, in denen ich die Idylle wähnte. Diese Studie hat es  auf den Punkt gebracht: der ländliche Raum wird immer artenärmer und zum intensivst genutzten Wirtschaftsraum!

Eine weitere persönliche Beobachtung: Wir haben schon seit den 80-Jahren an unseren Türen Fliegengitter (Screens). Wenn ich sie früher vergaß auch nur ganz kurze Zeit zuzumachen, hatte ich eine Vielzahl von Insekten in der Wohnung. Ja, gewöhnliche Mücken und Brummer waren es auch, die für Menschen so lästig aber für Vögel wohl ziemlich lecker sind. Im letzten Jahr ist es mir endlich aufgefallen: ich kann die Screens auch länger aufstehen lassen, es verirren sich nur ganz wenige Insekten in mein Haus. Das ist natürlich ein schleichender Prozess gewesen, es ist mir erst bewußt geworden als es nicht mehr übersehbar war weil es so deutlich geworden ist. Und ich glaubte bisher, dass es den Insekten in meinem artenreichen Garten doch gutgehen müsste!

Weiterhin halte ich es für sehr wichtig im eigenen Garten, wo ich entscheiden kann ohne jemanden fragen zu müssen, alles tue um die Bedingungen für Insekten und die von ihnen lebenden höheren Lebewesen zu fördern.

Zwar bin ich überzeugt, dass jeder, wenn auch kleiner Beitrag im eigenen Garten zu etwas Großem wachsen kann, wenn sich genug Menschen finden, die auch so denken. Aber vielleicht muss noch mehr hinzukommen.

Bei dieser Suche bin ich auf das Netzwerk „Blühende Landschaft“ gestoßen, die ein Konzept zur Verbesserung im ländlichen Raum aufgestellt und vielfach erprobt haben. Es braucht genug Menschen, die mithelfen, diese Konzepte zu verwirklichen und zwar in der eigenen Gemeinde.

Blühstreifen anlegen, Gartenbesitzer ermuntern, Verkehrsinseln zum Blühen bringen, Menschen begeistern dafür, mitzuhelfen unsere Lebensgrundlage zu sichern. Ich habe begonnen, in meiner Gemeinde Mitstreiter zu suchen um vor Ort einen Schritt zur Veränderung zu gehen. Wahrscheinlich wird das erst funktionieren, wenn das Verständinis dafür wächst, dass die Lebensbedingunen von Insekten, die nicht so im Fokus der Liebe jedes Menschen stehen, Grundlage auch für unser Leben sind.

An Bäumen, deren Blüten nicht mehr von Bienen befruchtet werden, wachsen eben keine Äpfel!

Helfen Sie dem was wir beobachten, entgegenzuarbeiten! Lassen wir Blühflächen neben Agrarwüsten erblühen!

Wie sich schon im vergangenen  Jahr andeutete, werden wir wohl in dieser Saison etwas mehr Winter bekommen. In den ersten Tagen des Jahres hatten wir strengen Frost und auch ein bisschen Schnee. Die stabile Hochdruckwetterlagen des Spätherbstes und Frühwinters haben uns durchweg Inversionswetterlagen mit viel Dunst und Nebel, aber auch ein paar sonnigen Tagen beschert, aber kaum Regen oder nennenswerten Niederschlag. Ein Zeichen dafür ist zum Beispiel der Rhein, der Niedrigwasser führt, was für diese Jahreszeit ganz ungewöhnlich ist. Ab Mitte Januar haben wir Schnee und Dauerfrost.

  • Ein pittoresker aber gerade kein gemütlicher Platz
  • Nach einem Schnee- und Sturmtief. Glücklicherweise liegt der Garten vor Westwinden geschützt. Der nasse Schnee biegt die Rosenranken zur Erde.

Temperaturen weit unter -10 Grad wurden mit einer leichten Schneedecke abgedämpft und bis 8. Februar war eine stabile, trockene Hochdrucklage vorherrschend. Wir haben diesen starken Frost nicht erlebt, da wir ab Mitte Januar in Urlaub waren. Ein Hauch von Vorfrühling brachte am 15. Februar die ersten, gefüllten Schneeglöckchen zum Blühen, aber die Stiele sind noch ganz kurz und man kann die Öffnung der Blüte gerade so sehen. Der ersehnte Regen ist bisher nur in homöopatischen Dosen gefallen, hoffentlich ändert sich das bald. Am 19. Februar blüht der erste Krokus im Vorgarten. Am 4. März haben wir den ersten echten Frühlingstag mit Temperaturen um die 18 Grad. Die Schneeglöckchen und die Krokusse haben ersten Bienenbesuch.

  • Yes, we’re open!
  • Jasminum nudiflorum - endlich hat er ein einsames Blütchen.

Das Regendefizit ist leider immer noch nicht ausgeglichen, es ist viel zu trocken auch wenn es immer mal wieder ein bisschen regnet.

Mitte März hat eine Gärtnermeisterin meinen Apfelbäumen durch einen Rückschnitt wieder Luft zum Wachsen verschafft. Sie meinte: die Bäume sind stubbelig". Jetzt sind sie es nicht mehr und wir hoffen, dass der Neuaustrieb in Form von Wasserschossen nicht zu stark ausfällt. Ich werde mit Sicherheit weniger Äpfel ernten aber vielleicht dickere.

Durch das extrem warme und trockene Wetter bis in die Osterwoche Mitte April sind alle Stauden weit getrieben, die Kastanie zeigt den Vorfrühling an und die Amelanchier sind schon verblüht. Dann hat der Kaltlufteinbruch mit mehr als -2 Grad und nord- bis nordöstlichen sehr kalten Winden allem schwer zugesetzt, der Austrieb unseres Walnussbaums ist erstmals seit 1980 erfroren. Frost im April ist eigentlich nichts Ungewöhnliches, aber Frost nach so vielen ungewöhnlich warmen Frühlingstagen setzt allen Gewächsen schwer zu. Glücklicherweise blühen die Äpfel noch nicht! Die Strauchpäonien hatte ich abgedeckt genauso wie das in voller Blüte stehende Tränende Herz um die schlimmsten Schäden fernzuhalten, aber selbst die Hortensien sind in Mitleidenschaft gezogen, sogar die neuen Triebe vom Efeu sind erfroren, natürilich auch die Blüten der Wisteria, die kurz vor dem Aufblühen waren. Die Schäden scheinen stark vom Standort abhängig zu sein, in geschützten Ecken wo der Wind nicht hinkam, hat der Frost weniger zugeschlagen. Es sind zwanzig Liter Regen gefallen, die aber das Defizit bei weitem nicht beheben. 

  • Die Tulpe im Vorgarten voller Eiskristalle. Sie wird sich wieder erholen, wogegen die Triebe des Walnussbaumes dunkelbraun und schlaff von den Ästen hängen. Ein trauriger Anblick!
  • Auch die gefüllte Sumpdotterblume ist schon voll erblüht

Zuerst kalt und trocken, dann nass und kalt und dann endlich Landregen! Am 14. Mai stehen uns die ersten Sommertage ins Haus, es ist gewittrig und hat ab Anfang Mai 80 Liter geregnet. Wie durch Zauberhand sind jetzt auch meine Lieblingsfeinde wieder da: die Schnecken sind zwar noch ziemlich klein, aber ihre Lieblingspflanzen haben sie schon wieder gefunden.

  • Hasenglöckchen in drei Farben: blau
  • rosa
  • weiß
  • Im Vorgarten hat sich ein Ginster etabliert. Ich habe ihn nicht gepflanzt. Er zieht die Insekten magisch an.
  • Die Blütenfarben der Akelei varieren von Jahr zu Jahr. Hier eine zweifarbige. Es gibt auch gefüllte und rosafarbige.
  • Die Azalee, vor vielen Jahren vom Grab meiner Großeltern zu mir umgezogen, blüht in diesem Jahr üppig.
  • Centaurea montana, jetzt auch in rosa

Die Frostschäden waren noch beträchtlicher als zuerst angenommen: die Wisteriablüten, die Blüten des Goldregens, viele Spiräaeblüten, der Spiraä erfroren, die Hortensienblüte (der macrophylla, die am alten Holz blühen) fällt auch fast aus. Die frühen Rosen haben gar nicht geblüht, aber ihre Rückstände durch einen wunderbaren Nachtrieb wettgemacht. Bis Johanni haben der Walnussbaum und auch alles andere wieder getrieben, auch die Hortensien haben wieder Blätter. Madame Alfred Carriere hat im zweiten Anlauf so üppig wie nie geblüht, Pauls Himalayans Musk hat den ganzen Garten mit seinem Duft eingehüllt. Aber die Clematis am Rosenbogen, die im letzten Jahr so prachtvoll mit den Rosen harmonierte, ist verschwunden und hat nicht nachgetrieben. Der "Rosen-Vorgarten" blüht jetzt Ende Juni üppigst, die Centranthus ruber Alba, die sich reichlich ausgesät haben, locken die Taubenschwänzchen an, die sonst immer erst kommen, wenn der Phlox blüht. Inzwischen hat sich noch eine Folge der Frostschäden bemerkbar gemacht: die Linde blüht nicht! Das ist mir erst bewußt geworden als der Duft nicht kam. Die Blüten sind auch erfroren und der Baum ist damit ein Vollausfall für die Bienen und andere nektarsuchende Insekten. Ich vermisse das Gebrumm der "Honigfabrik"!

Mein Kampf gegen den Giersch ist in diesem Jahr in eine neue Phase getreten: das teilweise überwucherte Grenzbeet mußte ich sanieren und habe Gräser und Trachystemon orientalis, den ich im Palmengarten gesehen hatte, gepflanzt. Ein Stück ist aber noch nicht geschafft, das bedarf noch der Bearbeitung. Das Beet zwischen Eibe und Gemüsegarten war ebenfalls durchwuchert, das Lamium, das dort im vorigen Jahr schön geblüht hatte, ist fast ganz verschwunden. Von einer Gartenfreundin bekam ich Symphytum grandiflorum und eine Astrantia Art, die ich zuerst für Waldsteinien hielt. Zusammen mit den wüchsigen Epimedium pinnatum und einigen Ablegern der Herbstanemonen habe ich sie ins vom Giersch gejätete Beet gesetzt und die Seite zum Potager mit dem Schneckenzaun mit Folie unterlegt und mit Rinde abgegrenzt. In den beiden Beeten werde ich noch oft die immer nachwachsenden Gierschtriebe entfernen müssen ...

In diesem Jahr hatte ich zum ersten Mal Raupen an den Polygonatum, graue fette Gesellen, die systematisch Blatt für Blatt abfressen. Die Recherche ergab, dass es die Raupen von Blattwespen sind, die man am besten einfach absammelt. Sie sind nur ein weiteres Anzeichen dafür, dass es in diesem Jahr viele Schädlinge überall gibt. Ich habe nichts gegen die vielen zerfressenen Blätter auch der Bäume und die Läuse getan, die meisten Schädlinge haben sich irgendwie reguliert. Wir hatten Besuch von zwei Waldohreulen, die sich länger im Garten aufgehalten haben. Sie haben vielleicht von den vielen Mäusen gehört, die im Garten trotz der beiden Kater, die sich mit Dana angefreundet haben, von uns mitgefüttert werden und sie als "Kleine" anscheinend "beschützen", am helllichten Tag über Wege und die Terrasse laufen. Da die Waldohreulen auch Wühlmäuse jagen, sind sie hochwillkommen!

  • Waldohreule
  • der gefranste Mohn taucht an vielen Stellen im Garten auf. Ein Verpflanzen der Sämlinge ist mir noch nicht gelungen, sie werden sofort von Schnecken gefressen.
  • Blick vom Waldrand in den Garten
  • Madame Alfred Carriére an der Pyramide
  • Die erste gefundene Zünsler Raupe
  • Der Schmetterling des Zünslers

Der Sommer war nach dem trockenen Frühjahr bis Ende Juli ein ständiges Auf und Ab von Hitze, Gewitter mit Starkregen, Abkühlung und wieder Temperaturen über 30 Grad. Am 24. und 25. Juli hat sich dann ein Tief über der Mitte Deutschlands gedreht und uns in zwei Tagen 80 Liter Wasser beschert, glücklicherweise nicht in Form von Starkregen sondern als teils kräftiger Landregen. Obwohl es in den zwei Tagen wie Herbst ausgesehen hat, hat der Garten den Regen willkommen geheißen: alles wie frisch gewaschen und nur wenige Stauden haben sich "hingelegt".

Jetzt ist das Befürchtete eingetreten: die Zünsler sind auch in meinem Garten. Am 1. August habe ich die erste Raupe gefunden, natürlich die befallenen Äste sofort abgeschnitten und im Restmüll entsorgt aber es wird mittelfristig nichts nützen, denn einen Tag später habe ich weitere Raupen an den dicken Buchskugeln gefunden. Sie waren noch unauffällig und klein aber sie werden fressen und sich weiter ausbreiten. Ich werde einen Versuch mit einem Pyrethrum Präparat von Neudorff machen aber es wird keine wirklich nachhaltige Bekämpfung geben außer die Vögel entschließen sich die Zünsler zu ihrer Lieblingsspeise zu erklären. Ich muss nachdenken wie ich die großen Kugeln und die Hecke ersetzen kann. Mitte September ist mir ein unbekannter kleiner Schmetterling im Garten aufgefallen, von dem sich dann herausstellte, dass er der Schmetterling des Zünslers ist. Bisher ist am Buchs nichts weiter passiert, mal sehen wie es sich im nächsten Jahr entwickelt.

Leider  hat sich kein stabiles Sommerhoch und auch kein Spätsommerhoch entwickelt, so dass wir keine durchgehende Schönwetterperiode erleben konnten aber auch keine Trockenperiode, was natürlich auch seine Vorteile hat. Im September hat Madame Carriere noch einmal fulminant geblüht, mehr als 100 Blüten. Sie ist inzwischen so groß wie ein kleiner Baum und beherrscht die Mitte des Gartens. Nach der schönen Phloxblüte, die zu ständigem Taubenschwänzchenbesuch geführt hat, blühen Ende September immer noch die Rosen, die Sedum, die Astern, die Caryopteris und erfreulicherweise auch die im vorigen Jahr neu gepflanzte Clematis x jouiniana. Die Clematis Paul Farges hat jetzt ihren Blühhöhepunkt überschritten, hat aber neben dem zweifarbigem Hibiscus (rosa und weiß) verschwenderisch geblüht. Der Heptacodium am Hang blüht ebenfalls und duftet leicht im Gegensatz zu der Cimicifuga, die einen sehr intensiven Duft hat.

Das Auffälligste im Garten im September sind jedoch die Blüte des Efeus und des Knöterichs, die beide Unmengen von Insekten anlocken. Am Efeu, von dem kürzlich eine Gartenarchitektin als "gehört in keinen Garten" bezeichnete, summen Myriaden von Insekten, kleine, größere und auch Bienen, Hummeln und dazwischen die räuberischen Hornissen. Diese Ansicht teile ich nicht, da der Efeu zumindest in meinem Garten an schwierigen Stellen dichte Teppiche webt, die ich aber gut beherrschen kann, da er leicht in Zaum zu halten ist. Er bietet im Herbst den Insekten und im Frühjahr mit den Beeren Nahrung. Zusätzlich lockt die Blüte auch die passenden Räuber an, Hornissen und in den Abendstunden Fledermäuse. Ich habe zwei Arten gesehen, die ich leider nicht identifizieren konnte: eine ganz kleine (ich vermute ein kleines Mausohr) und eine mit sehr großer Spannweite. Wo ihre Winterquartiere bei uns in der Nähe sind, habe ich noch nicht herausgefunden. Mein Fledermauskasten am Haus ist meines Wissens nicht besetzt, aber ich kann es nur schwer kontrollieren, da er in luftiger Höhe angebracht ist.
Der Knöterich beherbergt einen Schwarm Zilpzalp, auch Braunellen und Mönchsgrasmücken habe ich schon gesehen. Die Zilpzalp laben sich an den Insekten und werden erst in ihr Winterquartier fliegen wenn es nicht mehr zu fressen gibt. Im Moment sind sie noch gut versorgt.
Das einzige im Überfluss vorhandene Futter für beerenfressende Vögel bieten die Eiben, die voller Früchte sind und unentwegt besucht werden.

Ein echtes Wettergeschenk erhielten wir Mitte Oktober mit Temperaturen über 20 Grad und fast einer ganzen Woche Sonne. Ich habe gejätet, umgesetzt und Stauden geteilt und einen Teil der Büsche beschnitten. Der Potager, der völlig mit Kapuzinerkresse überwuchert war (was sehr schön aussah aber leider nicht zielführend für das Gedeihen von Feldsalat), ist jetzt befreit und der Feldsalat kann hoffentlich noch wachsen. Die späten Astern, die Sedum und der Aconitum geben zusammen mit den verfärbten Blättern immer noch ein sehr schönes Bild, das ich wegen der angenehmen Temperaturen bei meinen morgendlichen Spaziergängen durch den Garten genießen konnte. Die Clematis Prinz Charles, die zusammen mit der dunkelblauen Polish Spirit ein neues, zusammenblühendes Ensemble bilden sollte, hat sich während der Blüte von Polish Spirit verweigert, mir aber spät im Oktober eine einzige transparent weiße Blüte geschenkt. 

In diesem Jahr haben wir schon Anfang November angefangen die Vögel zu füttern, da  es aufgrund des Spätfrostes im Frühjahr nahezu keine Wildfrüchte an den Vogelschutzsträuchern in unserem Garten gibt. Im nahegelegenen Wald gibt es weder Eicheln noch Bucheckern. Das ist regional sehr unterschiedlich aber unsere Gegend ist sehr betroffen. Viele Blätter haften noch an den Bäumen und Sträuchern und es gibt ein wunderbares Bild wenn die tiefstehende Sonne hindurchscheint. Ein fast mystisches Gefühl entsteht wenn dazu ganz leise Vögel zwitschern und der Wind ein paar Blätter mit leisem Knistern zu Boden schickt. Wer da singt, habe ich noch nicht herausgefunden, der Gesang ist untypisch für eine Meise.

  • Buchfink Mädchen
  • Abraham Darby blüht Anfang November immer noch
  • Winterchrysanthemen, die schon mehrere Jahre in den großen Kübeln auf der Terrasse wachsen, habe mich in diesem Jahr erstmals mit einer üppigen Blüte überrascht.
  • Physalis alkekengi, Ableger von einer Gartenfreundin habe ich auf den Hang in die Sonne gepflanzt. Versuch, ob sie sich dort wohlfühlen.